… sind wir für Sie da!
Beschwerden, die sich durch veränderte anatomische Strukturen der Wirbelsäule oder auch nur durch eine Funktionsstörung des statischen Systems bemerkbar machen, verändern das Leben oft existenziell – oft sieht es aber auch nur so aus.
Auch eine einfache, völlig undramatische Ursache, die selbst erkannt werden könnte, lässt sich nur mit genügend Neutralität im Ereignisfall richtig beurteilen.
Wer kennt keine Kopfschmerzen, Nackenschmerzen oder Verspannungen, die unter Umständen bis in die Schulter ausstrahlen?
Im Verlauf des Lebens werden praktisch alle Menschen mehr oder weniger mit diesen Beschwerden kurzzeitig oder auch länger Erfahrung machen.
Sie gehören zu unserer Existenz, wie auch ähnliche Befindlichkeiten im Bereich der Lendenwirbelsäule. Möglicherweise mag der aufrechte Gang und die sich daraus ergebenden vielfältigen Möglichkeiten unserer Einflussnahme auf die Umwelt und dann diese auch zu erleben eine Rolle spielen. Der normale biologische Verschleiß auf dem Wege zum glückhaften Älterwerden, verbunden mit einer Vernachlässigung der Mobilität kommt dann oft noch dazu.
Die Häufigkeit der Halswirbelsäule (HWS)-Beschwerden steht in keinem Verhältnis zu einer möglichen Dramatik, die vielleicht dahinter stecken könnte.
Oft sind es Banalitäten, wie Klimaanlagen, familiärer, beruflicher Stress oder auch nur zeitweilige Blockaden der kleinen Wirbelgelenke, die für den Menschen katastrophal erscheinen, der ja zuvor eher beschwerdefrei war und die ihn dann beängstigen. Die Informationsvielfalt mit der Darstellung extremer medizinischer Probleme führt oft dazu, dass diese Banalitäten, diese Befindlichkeitsstörungen des alltäglichen Lebens den Patienten im Übermaß ängstigen.
Das sind Symptome, die auf ein Halswirbelsäulen-Syndrom (HWS-Syndrom) hindeuten. Unter diesen Begriff fallen Beschwerden rund um den Nacken-, Schulter- und Armbereich. Als Ursachen kommen unter anderem Verspannungen infrage.
In etwa 90 Prozent aller Bandscheibenvorfälle handelt es sich um Schädigungen der Lendenwirbelsäule (LWS). Ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule (HWS) tritt dagegen mit einem Anteil von ca. 10 Prozent eher selten auf. Bandscheiben besitzen im Zentralbereich einen wasserhaltigen Kern und sind von einem Faserring aus Bindegewebe umgeben. Im Verlauf des Alterungsprozesses geben die Bandscheiben Wasser ab und werden schmaler. Dadurch verlieren Sie ihre Elastizität, ihre stoßdämpfende Funktion bei Bewegungen vermindert sich und die kleinen Wirbelgelenke, die so viele Nervenendungen mithin reizaufnehmende Strukturen beinhalten wie unsere Fingerspitzen, werden komprimiert.
Dieser Zustand ist sehr gut vergleichbar mit einem Auto, dessen Stoßdämpfer nicht mehr richtig funktionieren, wodurch sich eine Instabilität beim Fahren bemerkbar macht. Hier wird dann problemlos das alte Material durch neues ersetzt, was natürlich an der Halswirbelsäule deutlich schwieriger und in den meisten Fällen auch nicht nötig ist.
Die Problematik an der Halswirbelsäule wird augenscheinlich. Der aufrechte Gang, die Möglichkeit die Hände frei zu nutzen, das Gehirn mit seiner Leistungsfähigkeit bietet die intellektuelle Hardware und wir können uns auch auf dem Wege des Älterwerden frei entfalten. Wir fordern – zu Recht – ein Leben in Harmonie und Teilnahme am familiären und sozialen Leben ohne gebrechlich zu sein.
Es wird dabei oft vergessen, dass der Mensch ab dem 30. Lebensjahr jeweils in einer Zeitspanne von zehn Jahren 10 % Muskelmasse verliert und sich dieser Umstand im physiologischen Rahmen hält und einer entsprechenden Berücksichtigung verlangt, d. h. Bewegung. Diese geforderte Bewegung ist deshalb auch zwingend, da die Bandscheiben, nur über die Belastung, d. h. Kompression und Dekompression, ernährt werden können, es gibt nämlich kein spezielles Blutversorgungssystem der Bandscheiben.
Die Beschwerden, die sich aus dem Komplex ergeben können, sind oben bereits erwähnt und lassen sich in der Regel nicht an einem geschädigten Nerven oder am Rückenmark festmachen.
Wird während dieser Phase eine Bildgebung durchgeführt, zum Beispiel ein MRT, werden Befunde erhoben, die man in der Regel dem Alterungsprozess zurechnen kann aber für den Laien dramatisch klingen oder es werden Befunde entdeckt, die völlig nebensächlich sind und nun den Betroffenen verwirren. Wir haben also die Situation eines deutlichen Beschwerdebildes (kein neurologisches Defizit) und die Interpretation der Bildgebung lässt einen Normalbefund, altersentsprechend, erkennen.
Etwas anderes ist es, wenn es zum Beispiel auf der Basis einer schweren Verschleißerkrankung der Bandscheiben zu einem deutlichen Vorfall kommt, der die Nervenstrukturen oder auch das Rückenmark im erheblichen Maße berührt.
Dieses kann sehr langsam geschehen aber auch rasant zum Beispiel infolge eines Unfalls. Die Untersuchung bei diesem Patienten ergibt dann schon eine Zuordnung der Beschwerden zu einem entsprechenden Nerven der Halswirbelsäule bzw. zum Rückenmark. Ein MRT sichert dann diesen klinischen Befund.
Auch knöcherne Veränderungen und Instabilität an der Halswirbelsäule, die sich über einen längeren Zeitraum entwickeln, können ebenso die in der Wirbelsäule enthaltenen Organe, d. h. Nerven und Rückenmark berühren und dann zu entsprechenden Symptomen führen, wie die besagte Bandscheibe.
Lähmungserscheinungen im Bereich der Arme und aber auch der Beine, Missempfindungen verbunden
mit Schmerzen, die sich erklären lassen durch Veränderungen im Bereich der HWS, des Rückenmarks
oder der entsprechenden austretenden Nerven zwingt oft zur Operation.
Die möglichen Ursachen für diese Schädigung werden dann in der Bildgebung gesichert.
Vor einer möglichen Operation wird immer im Team das angestrebte operative Ziel für den Patienten besprochen, um es optimal zu gestalten – ohne dass die angewandte Technik den Patienten übermäßig belastet.
Sofern primär keine Lähmung vorliegt und das Beschwerdebild durch Schmerzmedikamente und Physiotherapie zu beherrschen ist, sollte diese Behandlung in einem Zeitrahmen von 6 – 8 Wochen durchgeführt sowie von einem Arzt im Verlauf beobachtet werden, um eventuelle Veränderungen feststellen zu können.
Auch Hausmittel, beispielsweise Körnerkissen oder Rotlicht werden als sehr angenehm und damit entspannend für die Muskulatur empfunden und sind absolut empfehlenswert.
Die Erfolge der Akupunktur sind diesbezüglich auch sehr vorteilhaft und stellen in der Hand des Geübten eine Möglichkeit dar und werden seit einigen Jahren auch im Bereich der Wirbelsäule von den Krankenkassen finanziell getragen.
Bei einem frustranen Therapieverlauf, seitens der konservativen Strategie ist dann die Notwendigkeit zum Übergang zur interventionellen Behandlung gegeben. in diesen Fällen werden Medikamente an den Schmerzgenerator, d. h. an die schmerzauslösende Struktur injiziert.
Dieses gesamte Behandlungskonzept erfolgt unter ärztlicher Aufsicht, um zum Zeitpunkt einer positiven wie auch negativen Veränderung, die entsprechende Therapie anzupassen.
Sollte eine operative Notwendigkeit gegeben sein, d. h. es liegt eine entsprechend schwere Symptomatik vor z.B.: eine Lähmung, ein schweres Schmerzbild mit Missempfindungen und eine konservative Therapie hat versagt und es muss Schaden vom Patienten abgewendet werden und es lässt sich der Ort der Schädigung, d. h. die Ursache darstellen , so wird operiert.
Verschiedene Operationsmethoden, die sämtlichst mikrochirurgisch (Schlüssellochtechnik) durchgeführt werden, stehen zur Verfügung.
Kollateralschäden, bedingt durch die Operationstechnik selbst, sind bei dieser Vorgehensweise zu vernachlässigen.
In der Regel handelt es sich um Einengungen (Bandscheiben oder knöcherne Veränderungen), die die austretenden Nerven oder das Rückenmark tangieren, die von vorn operiert werden können. Es können so die Nerven und das Rückenmark über einen Zugangsweg, ähnlich einer Schilddrüsenoperation, befreit werden.
Aufgrund der Tatsache, dass die Bandscheiben sich im Verlauf des Lebens, degenerativ bedingt, verschmälern, besteht die Möglichkeit, während dieser Operation, den alten („jugendlichen“) Abstand zwischen zwei Wirbelkörpern über ein Implantat bzw. über eine Prothese wiederherzustellen. Nach der Operation trägt der Patient für vier Wochen einen Stützverband (Orthese) und erreicht die Arbeitsfähigkeit in der Regel in 8-12 Wochen, in Abhängigkeit von der Schwere seiner Tätigkeit.
Endoskopische Operationen, d.h. über ein Röhrchen geführte Eingriffe, bleiben speziellen Befunden vorbehalten, da hier lediglich das vorgefallene Bandscheibenmaterial entfernt werden kann und eine Wiederherstellung des Wirbelsäulensegmentes nicht möglich und auch nicht das primäre Ziel ist. Der Zugangsweg von hinten bzw. von der Seite ist möglich und bleibt bestimmten Operationsindikationen vorbehalten.
All diese Dinge werden nach einer entsprechenden Untersuchung und Bildgebung mit dem Patienten besprochen und die operative Strategie wird dann geplant.
Stabilisierende Verfahren an der Halswirbelsäule d. h. Verschraubungen bzw. das Anbringen von kleinen Metallplatten werden nur bei Instabilitäten angewandt.
Das oberste Ziel ist es den Patienten mit einer mindestens 70%igen Gewissheit zur Operation zu führen, um das gewünschte Leben bis zum 90. Lebensjahr und darüber hinaus zu ermöglichen. Wie kann ich nun diese HWS – Probleme verhindern? Nicht alt werden ! Scherz beiseite: Bewegung, bei schwerer Tätigkeit Hilfsmittel verwenden, Fehlbelastungen (Computer Arbeitsplatz nicht angepasst) u.s.w. vermeiden.
Weit über 90 % aller Beschwerden sind harmlos und werden nicht “wegoperiert” sondern es werden zuerst physiotherapeutische Maßnahmen (Rückenschule oä) bzw. die erwähnten Hausmittel angewandt. Die meisten Beschwerden gehen auch von alleine weg.
Eine Operation an der Halswirbelsäule ist nur dann notwendig, wenn die konservativ funktionelle Therapie zu keiner adäquaten Verbesserung der Schmerzen und Bewegungseinschränkungen geführt hat und die Symptomatik durch neurologische Ausfälle und Muskelschwäche gekennzeichnet ist.
Sehr gute Informationsmaterialien für die Stabilisierung der Wirbelsäule und zur Vermeidung von Bandscheibenerkrankungen werden auch von den gesetzlichen Krankenkassen zur Verfügung gestellt.
Manche vielleicht auch lustige Banalitäten, die man unter Umständen schon einmal gehört hat, wie das Balancieren eines Buches auf dem Kopf oder das sich auf zwei Körperwaagen stellen und mal schauen wie sich die Gewichtsverteilung darstellt, mögen schon hilfreich sein und machen vielleicht sogar in der Familie – zumindest bei den Zuschauern – Spaß.